Fülldraht - Effizientes Schweißen mit hoher Qualität.

Metallpulverfülldraht, auch als Metall-cored-Draht bekannt, ist eine spezielle Art von Schweißdraht, der in einem hohlen Drahtmantel metallisches Pulver enthält. Dieser Fülldraht wird insbesondere für das Schutzgasschweißen (MAG) verwendet und bietet eine Kombination aus hoher Abschmelzleistung und ausgezeichneter Schweißqualität. Unser Sortiment umfasst Fülldrähte für Stahl, Edelstahl und Hartauftragsdraht.

Eigenschaften von Fülldraht zum Schweißen.

Ein Fülldraht zeichnet sich durch eine sehr gute Nahtoptik, geringe Spritzerverluste und eine hohe Schweißgeschwindigkeit aus, was ihn besonders für Anwendungen in der Fertigung, dem Maschinenbau und in der Automobilindustrie attraktiv macht.

Im Vergleich zu massiven Schweißdrähten ermöglicht Fülldraht eine effizientere Verarbeitung, da er durch seine chemische Zusammensetzung optimierte mechanische Eigenschaften erzielt. Er eignet sich hervorragend für das Schweißen von dicken Materialen, bietet eine stärkere Einbrandtiefe und sorgt für besonders widerstandsfähige Schweißverbindungen. Darüber hinaus reduziert er die Notwendigkeit von Nacharbeiten und trägt so zu einer Produktivitätssteigerung bei.

Unser Sortiment an Fülldrähten bietet Lösungen für verschiedenste Anwendungsbereiche, von niedriglegierten bis hin zu hochlegierten Stählen.

Fülldraht zum Schweißen von Stahl, Edelstahl und Hartauftrag.

Unterschiedliche Arten von Fülldrähten.

Schlackeführender Fülldraht/Fülldrahtelektrode

Auch wenn der Name vielleicht etwas irreführend ist, handelt es sich bei der Fülldrahtelektrode auch um einen Schweißdraht, welcher aber anders als beim Metallpulverfülldraht eine Schlacke wie beim Schweißen mit Schweißelektroden bildet. Dabei werden die Drähte zwischen basischem und rutilem Füll-Pulver unterschieden.

Das rutile Pulver gibt es wiederum in den Ausführungen "R - langsam erstarrende Schlacke" und "P - schnell erstarrende Schlacke".

Eigenschaften - Fülldraht mit basischer Schlacke

  • Füllmaterial: Enthält schlackebildende Stoffe, Metall-Legierungen, Eisenpulver und lichtbogenstabilisierende Elemente.
  • Lichtbogen: Stabiler Lichtbogen.
  • Werkstoffübergang: Fein- bis mitteltropfiger, spritzerarmer Übergang des Werkstoffs.
  • Schlacke: Dünnflüssige und leicht entfernbare Schlacke.
  • Schweißgut: Risssicheres und zähes Schweißgut, geeignet für unbegrenzte Wanddicken.
  • Zwangslagen: Geeignet für das Schweißen in Zwangslagen im Kurz- oder Impulslichtbogen.
  • Wurzelschweißung: Möglich mit oder ohne Badsicherung.

Eigenschaften - Fülldraht mit rutiler Schlacke (R- und P-Typ)

  • Füllmaterial: Hauptsächlich schlackebildende Stoffe, Metall-Legierungen, Eisenpulver und lichtbogenstabilisierende Elemente
  • Lichtbogen: Weicher und sehr stabiler Lichtbogen
  • Werkstoffübergang: Feintropfiger, spritzerarmer Werkstoffübergang unter Mischgasen und CO₂
  • Schlacke: Kompakte und meist selbstabhebende Schlacke
  • Schweißverfahren: Geeignet für Sprühlichtbogen, Wurzelschweißung nur mit Badsicherung möglich
  • P-Typ Fülldraht: Schnell erstarrende Schlacke, verschweißbar in allen Positionen mit einer Stromeinstellung (Vorsicht bei Fallnaht)
  • Vorteile: Gute Stützwirkung der Schlacke ermöglicht höhere Stromstärken, was die Schweißgeschwindigkeit um 70-80% steigert.

Metallpulverfülldraht

Wie der Name schon erahnen lässt, ist dieser Schweißdraht mit einem Metallpulver, bestehend aus Metall-Legierungen, Eisenpulver und lichtbogenstabilisierenden Elementen gefüllt. Der Vorteil gegenüber Massivdraht ist die höhere Abschmelzleistung und damit ein schnelleres Erreichen des a-Maßes.

Dieser Draht bildet im Vergleich zur Fülldrahtelektrode keine Schlacke aus.

Eigenschaften
  • Schlackefrei: Vereinzelte Silikatinseln können abhängig vom Schutzgas und Grundwerkstoff auftreten.
  • Werkstoffübergang: Feintropfiger, spritzerarmer Übergang des Werkstoffs.
  • Strombelastbarkeit: Hohe Strombelastbarkeit und Abschmelzleistung.
  • Lichtbogen: Breiter und stabiler Lichtbogen.
  • Spaltüberbrückbarkeit: Sehr gute Fähigkeit, Spalte zu überbrücken.
  • Lichtbogenarten: Geeignet für Sprüh-, Kurz- und Impulslichtbogen.
  • Verarbeitbarkeit: Hervorragende Handhabung auch im Kurzlichtbogen, Wurzelschweißung ohne Badsicherung möglich.
  • Automatische Prozesse: Besonders gut geeignet für automatische Schweißverfahren.
Vergleich Fülllldraht - Massivdraht Schweißnaht.

Selbstschützender Fülldraht

Der selbstschützende Schweißdraht ist für das Schweißen ohne Schutzgas an unlegierten und niedrig legierten Stählen gemacht. Er ist gerade bei Heimwerkern sehr beliebt, da keine zusätzliche Schutzgasflasche angeschafft werden muss. Wichtig bei diesem Draht ist allerdings, dass das Schweißgerät umgepolt werden muss. Das heißt, der Schweißdraht bildet in dem Fall den Minus- und das Massekabel den Pluspol.

Eigenschaften

  • Kein Schutzgas erforderlich: Der Fülldraht enthält Flussmittel, das beim Schweißen schmilzt und die Schweißnaht vor Oxidation schützt.
  • Hohe Mobilität: Ideal für den Außeneinsatz oder in schwer zugänglichen Bereichen, da kein Gasflaschensystem notwendig ist.
  • Windunempfindlich: Kann auch bei leichtem Wind eingesetzt werden, ohne dass der Schutzgasstrom beeinträchtigt wird.
  • Einfache Handhabung: Gut geeignet für mobile Schweißarbeiten, Baustellen oder Reparatureinsätze.
  • Große Toleranz gegenüber verschmutzten Oberflächen: Eignet sich auch für rostige, ölverschmierte oder schlecht vorbereitete Oberflächen.
  • Schlackebildung: Schlacke entsteht während des Schweißprozesses und muss nach dem Schweißen entfernt werden.
  • Spritzerbildung: Etwas höhere Spritzerbildung im Vergleich zu gasgeschützten Schweißprozessen.
  • Einsatzbereiche: Besonders geeignet für Baustellen, Reparaturen, Landwirtschaft und industrielle Anwendungen im Freien.
  • Schweißpositionen: Kann in verschiedenen Schweißpositionen verwendet werden, darunter auch Überkopf- und Zwangslagen.

Praktische Hinweise

  • Abschmelzrate: Höhere Stromdichte führt zu schnellerem Abschmelzen als bei Massivdrähten, daher muss der Drahtvorschub um 1-2 m/min erhöht und der Brenner schneller geführt werden.
  • Schutzgasbedarf: Erhöhter Schutzgasbedarf, Durchflussmenge etwa 15-18 l/min.
  • Brennerführung: Bei Metallpulver-Fülldrahtelektroden schleppend, stechend oder neutral. Stechendes Schweißen ergibt flachere Nähte und weniger Einbrand.
  • Schlackeführende Fülldrähte: Grundsätzlich schleppend zu verschweißen.
  • Drahtvorschubgerät: Glatte oder gerändelte Antriebsrollen empfohlen, idealerweise 4-Rollenantrieb, mit moderatem Anpressdruck, da Fülldrähte leicht verformbar sind.
  • Freie Drahtlänge (Stick Out): Einfluss auf das Schweißverhalten gering, aber Leistungssteigerung durch größere Drahtlänge möglich, abhängig vom Grundwerkstoff und Fülldraht.
  • Rauchentwicklung: Bei rutilen Fülldrahtelektroden größer als bei Massivdraht, bei Metallpulverfülldraht ähnlich wie bei Massivdraht, Absaugung erforderlich.
Tipps zum Fülldraht Schweißen